Online-Trading: Day-Trading für tägliche Gewinne

Es klingt verlockend: ohne viel Arbeit durch bloßes Ausnützen von Tageskursschwankungen das "schnelle" Geld zu erzielen. Doch erfolgreiches Daytrading ist "Knochenarbeit" - ein Wettlauf gegen die Zeit. Wir zeigen Ihnen, worauf es dabei wirklich ankommt.

Daytrading, also der Kauf und und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Tages, lebt von starken Marktbewegungen. Was dem konservativen Anleger Schweißperlen auf die Stirn treibt sieht der Daytrader als Riesenchance, kräftig zu verdienen. Je größer die Schwankungsbreite des Trading-Instruments ist, desto höher werden seine Gewinnchancen. Es gibt also wohl kaum einen besseren Zeitpunkt fürs Daytraden als jetzt - sofern man Mut zum Risiko, genug Marktkenntnisse und vor allem Disziplin mitbringt. Beim Daytraden sind drei Faktoren für den Erfolg entscheidend: das geeignete Trading-Instrument, ein guter Broker und mentale Ausgeglichenheit:

1. Das richtige Werkzeug:

Ohne Hebel nur Spesen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Tagesschwankungen auszunützen: Einzelaktien, Aktienindizes, Rohstoffe bis hin zu Devisen. Wichtig bei allen ist: Damit sich der Handel wirklich lohnt und man nicht von den Transaktionsspesen aufgefressen wird, muss man kräftig hebeln. Zum Beispiel mit Futures, Hebelzertifikaten ("Knock-Outs"), CFDs (Differenzgeschäften), Optionen und Optionsscheinen. Und man sollte sich nur dort bewegen, wo man sich auskennt. Auch sehr erfolgreiche und erfahrene Trader fokussieren sich meist nur auf wenige hochliquide Märkte, mit deren Verhaltensmuster sie bestens vertraut sind. In unseren Breiten hat sich besonders eine Kombination aus DAX-Future und Bund-Future (synthetische deutsche Bundesanleihe zur Absicherung von Rentenportfolios) bewährt. Rational erklärbare Auf- und Abbewegungen sind auch im Rohstoffbereich insbesondere bei Futures und Hebelzertifikaten auf Gold, Silber Platin, Palladium, Kupfer, Nickel, Weizen, Soja, Zucker und Kaffee zu beobachten, während es im Devisenhandel schon eher auf eine kompliziertere Kombination aus Charttechnik und einer Analyse kurzfristiger Korrelationen zwischen scheinbar nicht zusammenhängenden Märkten ankommt.

Vorsicht ist hingegen beim Online-Trading mit Einzelaktien angebracht, da hier oft unerwartete Ereignisse wie plötzliche Heraufstufung und Senkung von Kurszielen durch renommierte Research-Häuser zu unerwünscht starken Abweichungen von den wahrgenommenen Trendmustern führen können.

Abhängigkeiten erkennen und ausnützen

Persönliche Erfahrungen des Autors zeigen, dass gegenwärtig die Fokussierung auf die drei Märkte Euro gegen japanischen Yen, Gold und NASDAQ 100 erfolgversprechend ist, wenn man die kurzfristig wechselseitigen Abhängigkeiten nutzt. Ein aktuelles Beispiel: Werden schlechte Konjunkturdaten veröffentlicht, fallen die Aktienkurse. Infolge tendieren institutionelle Anleger aus den USA und Japan zum Verkauf ausländischer Wertpapiere. Das damit eingenommene Geld holen sie wieder zurück in den Dollar bzw. in den Yen. Und weil man aufgrund schlechter Konjunkturdaten noch mit Zinssenkungen im Euro-Raum rechnet, werden die Zinsdifferenzen zwischen Euro-Geldmarktveranlagungen und Krediten in Yen geringer, weshalb zahlreiche Zinsdifferenzgeschäfte, sogenannte Carry Trades, glattgestellt werden. In Summe stärkt das den Yen gegenüber dem Euro. Gleichzeitig kommt es zum Dollar-Anstieg und infolge zu Gewinnmitnahmen bei Gold, das in Dollar notiert.

Der erfolgreiche Daytrader beobachtet die NASDAQ, erkennt die ersten Einstiegs- und Ausstiegssignale und verdient dann durch schnelles Handeln entweder am Anstieg der Währungen oder an der Goldbewegung. Tipp: Setzen Sie bei den betreffenden Futures oder Hebelzertifikaten gleich zu Beginn eine Stop-loss-Marke. So begrenzen Sie das Risiko, sollten die wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen den Märkten plötzlich nachlassen, was zum Beispiel bei zunehmender Inflation durchaus passieren kann.

DAX gegen Bundfuture

Wer auf den DAX spekuliert, sollte die Entwicklung der Bundfutures genau verfolgen. DAX und Bundfuture verlaufen oft gegenläufig. Eine für mehrere Tage oder sogar Wochen andauernde Schwäche der Aktienmärkte kündigt sich meist durch einen Anstieg des Bundfutures an, da in Erwartung schlechterer Börsenzeiten zunehmend mehr Kapital aus Aktien in mündelsichere Staatsanleihen fließt.

Nach Übertreibungen auf Gegentrends setzen

Im Falle von marktverzerrenden bzw. trendunterbrechenden Sonderereignissen wie beispielsweise Bombenanschlägen oder größere Ünternehmensfusionen sollte nach einer Übertreibung auf Gegentrends gesetzt werden. Ein Beispiel war die Übernahme von Yahoo! durch Microsoft: Die Wallstreet hatte noch nicht einmal vorbörslich geöffnet, als auch in Deutschland bereits alles auf die Veröffentlichung von schlechten Arbeitsmarktdaten in den USA wartete. Zu diesem Zeitpunkt kam die Meldung von der Yahoo-Übernahme herein, was trotz Konjunkturängsten im DAX zu einer kleinen „Mittagsrally" führte: Denn binnen weniger Minuten nach Bekanntgabe der Megafusion drehte der NASDAQ 100 Futures von einem leichten Minus über ein Prozent ins Plus und der DAX stieg von 12.00 Uhr bis 13.45 Uhr um über 100 Punkte. Dabei hat sich die Chartstruktur eines "verzerrten Wimpels" gebildet, der kurz vor Beginn der Vorbörse in den USA vollendet wurde. Die Kurse begannen um fast exakt 14 Uhr wieder abzubröckeln - dies ist in diesem Fall ein Verkaufssignal bzw. der richtige Einstieg, um "short" zu gehen.

Daytrading "Mittagsrally"
An Tagen, an denen aus den USA wichtige Meldungen (etwa Arbeitsmarktdaten) erwartet werden, neigt der DAX im Vorfeld des Börsenbeginns in New York zu irrationalen Übertreibungen: Meist kann man dann - je nach Richtung - mit Tageshöchst- oder Tiefstkursen DAX zwischen 13 und 14 Uhr rechnen

Fazit: An Tagen, an denen irrationale Übertreibungen den DAX dominieren, werden meist - je nach Richtung - die Tageshöchst- oder Tiefstkurse zwischen 13 und 14 Uhr erreicht. Denn während die Amerikaner gerade erst aufstehen und frühstücken, neigen die Deutschen tendenziell zu Übertreibungen. Die Beruhigung tritt dann mit dem Beginn des vorbörslichen Handels an der NASDAQ ab 14 Uhr ein, da die Amerikaner in der Regel besonnener handeln.

Am 1. Februar 2008 begannen nach 15 Uhr US-Aktien trotz des negativen Arbeitsmarktberichts wieder zu steigen. Trader wissen, dass ein Anstieg trotz schlechter Nachrichten ein Trendwendesignal ist, und stellten bereits im Vorfeld der Markteröffnung ihre Short-Positionen glatt. Zum Zeitpunkt des Ausstiegssignals um etwa 15.25 Uhr lag der DAX-Gewinn bei über 70 Basispunkten.

Bedenkt man, dass 2008 im DAX-Futures jeder Punkt 25 Euro wert war (Eurex-Handelsbedingungen siehe auch www.eltee.de/marginsfutures.php), würde sich der Trading-Gewinn eines DAX-Kontrakts bereits auf 1.750 Euro belaufen! Allerdings musste man für einen einzigen Kontrakt Sicherheiten von rund 18.400 Euro hinterlegen.

Auf Öl spekulieren

Eine Spielwiese für Daytrader ist derzeit auch der Ölpreis, der besonders sensibel auf publizierte globale Konjunkturerwartungen und die US-Wirtschaftsdaten reagiert. Bei neuerlich schlechten Meldungen sollte man schnell Ölfutures shorten oder über Hebelzertifikate auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung setzen. Im Falle von Engpässen infolge unerwarteter Ereignisse sollte jedoch schnell wieder auf steigende Preise gesetzt werden. Allrounder können ihr Wissen sehr gut fürs Daytraden mit Commodities einsetzen, da die breite Masse, aber auch auf Rohstoffe eingeschossene Trader eine "längere Leitung" haben und später auf Veränderungen reagieren.

2. Der richtige Broker:

TAN-Eintippen kostet Geld

Um die erforderlichen Online-Trading-Strategien auch effizient in die Praxis umsetzen zu können, ist eine schnelle funktionstüchtige Handelsplattform erforderlich. Das zeitraubende Eintippen von TANs kann im Falle starker Trendverläufe große Schäden anrichten. Noch schlimmer ist es, wenn sich Handelsplattformen als technisch störungsanfällig erweisen und man bei der telefonischen Ordererteilung minutenlang in der Warteschleife verbringt - das kostet Performance. Daytrading-tauglich sind nur jene Alternativen, bei denen die Ordererteilung keinerlei TAN-Eingabe erfordert.

3. Nicht von persönlicher Stimmung leiten lassen

Trader sollten keinerlei persönliche Stimmungen auf den Markt projizieren. Aus diesem Grund entwickelten nahezu alle berühmten Toptrader im Laufe der Zeit ihr eigenes Handelssystem in Form einer Kombination der wichtigsten bewährten Indikatoren. Gerade am Anfang spielt eine seelische Ausgeglichenheit eine nicht zu unterschätzende Rolle für die unbewusst eingeschlagenen Entscheidungswege.

Tipps fürs perfekte Daytrading

Devisentrading kann süchtig machen:

24 Stunden Handel mit 100 Währungspaaren bietet die FXdirekt Bank mit ihrer Plattform "FEXtrader": https://www.fxdirekt.de/handelsplattform/auf-einen-blick/

Ausbildung Daytrading:

Wer sich in Fernkursen zu einem Profitrader ausbilden lassen mächte, sollte sich an den seit 1962 aktiven Trader Larry Williams wenden, der als Einziger Trading-Seminar-Anbieter live vor dem Publikum mit einer Million US-Dollar seines eigenen Vermögens tradet. Mehr Infos dazu unter: http://www.ireallytrade.com/

Weitere Links und Tipps zum Thema "Daytrading"

Literatur: